Gestaltgesaetze
antike Muscheln
Gestaltgesetze
Kamel zusammengesetzt aus geometrischen Formen
 Das Gesetz der Geschlossenheit
 Gesetzmäßigkeiten d. Wahrnehmung
 Figur und Grund Beziehung
 Das Gesetz der Nähe
 Das Gesetz der Gleichartigkeit
 Das Gesetz der durchgehenden Linie
 Das Gesetz der Erfahrung
 Das Gesetz der Innenseite
 Das Prinzip der Prägnanz
Das Gesetz der Erfahrung


Wenn man eine Form kennt bzw. erfahren hat, ergänzt die Wahrnehmung fehlende Teile durch imaginäre Linien, durchgehende Linien und ermöglicht so, dass das Wahrgenommene als eine bestimmte Figur erkannt wird. Das Gedächtnis spielt hier eine wichtige Rolle, indem es eine Form wiedererkennt.
Derjenige, der den Buchstaben „E" kennt, glaubt sogar seine gesamte Kontur zu sehen, auch wenn sie nicht komplett gezeichnet ist. durchgehende Linien

Wer dagegen das lateinische Alphabet nicht kennt, sieht in diesem klassischen Beispiel lediglich drei winklige Linien.
Hier ist also der kulturelle Hintergrund der Schlüssel für die Identifikation als Figur.
Einige Signets beruhen auf diesem Gesetz.
Durch die Ergänzung der fehlenden Teile durch die Psyche scheint es einen Lustgewinn bzw. Aha! –Effekt zu geben, der die Figur interessanter macht.

In der zweidimensionalen perspektivischen Darstellung des Raumes spielt das Gesetz der Erfahrung eine wichtige Rolle durchgehende Linien für die Interpretation des Gebildes als etwas Räumliches.

Kinder und die so genannten primitiven Völker sind an perspektivische Darstellungen nicht gewöhnt und können diese nicht als Raum interpretieren.
Das Gesetz der Erfahrung wirkt in der Interpretation von Figuren oder Räumen auch entsprechend der Richtung der Beleuchtung. Am Beispiel des Buchstabens „E" (oben links) fällt das Licht von oben links ein.
Schauen Sie die unteren Beispiele an, wo das Licht aus anderen Richtungen kommt. Die Interpretation der Schattenkante als die des Buchstabens „E" wird hier zunehmend schwieriger.
Die Erklärung hierfür beruht auf der Erfahrung, dass das Sonnenlicht von oben kommt und auf der Vorliebe unseres Sehsystems für die Bewegung von links nach rechts.
Diese Vorliebe wird durch die kulturelle Gewohnheit der Leserichtung noch verstärkt.

Dass ein Bild als konkave (hohle) oder konvexe (volle)Form gedeutet wird, hängt ebenfalls mit unserer Erwartung zusammen, dass das Licht von oben links kommt.
Drehen Sie das Buch um 180°. Durch die veränderte Wahrnehmung des Lichteinfalls wird die konkave Form jetzt als konvex gesehen bzw. umgekehrt.

ein E
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